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Ach Got Hilf Mir Erwerben,
Christlich Zu Leben
Und Selig Zu Sterben.
Johann Heinrich Spackler Und Magreta Anganesa Bemker.
Anno 1763. Den 6. Septeniber.
E M (Grenzweg 1 a.)
Auf Gott und nicht auf meinen Rath
will ich mein Glück stets bauen;
und den, der mich geschaffen hat,
mit ganzer Stärke trauen,
er, der die Welt allmächtig hält,
wird mich in meinen Tagen
als Gott und Vater tragen.
Kuhlmann.
2. April 1846. (Westring 21.)
Unfern Ausgang segne Gott,
unfern eingang gleichermaßen,
segne unser täglich Brod,
segne unser thnn und lassen;
Segne uns mit selgem sterben
und mach uns zu Himmelserben.
Ach bleib mit deiner gnade
bei mir, Herr Jesu Christ,
denn alles ist nur schade,
Was und wo du uicht bist.
Friedrich Ludwig Hermelbracht
Johanne Cathrine Voßpeter
18. März Anno 1852. (Ostfeld 53.)
Karl Heinrich Hanhörster und Marie Dorothea Hanhörster geb.
Ortwirth haben dieses Hans mit Gottes Hilfe umbauen lassen 1891.
Der Herr behüte uns vor allem Übel,
er behüte unsere Seele,
er behüte unseren Ausgang und Eingang
von nun an bis in Ewigkeit.
(Ostfeld 31.)
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Johanne_Cathrine_Voßpeter Friedrich Ludwig Karl_Heinrich_Hanhörster Karl Heinrich Marie_Dorothea_Hanhörster
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halten zu wollen: Pro Deo amirr et pro Christian poblo et nostro commun salvament, d'ist di in avant, in quant Dens savir et podir me dunat, si sal-varai eo eist meon fradre Karlo, et in adiudha et in cadhuna cosa, si cum om per dreit son fradra salvar dist, in o quid il mi altresi fazet; et ab Ludher nul plaid numquam prindrai, qui meon vol eist meon fradre Karle in damno sit." Ms Ludwig geendet hatte, gelobte Karl in deutscher Sprache Gleiches mit folgenden Worten: In Godes minna ind in thes Christianes folches ind unser bedhero gealtnissi, fon thesemo dage frammordes, so fram so mir Got gewizei indi mahd furgibit, so haldih thesan minan bruodher, soso man mit rethu sinan bruodher scal, in thiu, thaz er mig sosoma duo; indi mit Ludheren in noh-heiniu thing ne gegango, the minan willon imo ce scadhen werdhen."
Der Eid aber, den beide Völker, jedes in seiner eigenen Sprache leistete, lautete in romanischer Sprache so: Si Lodhuwigs sagrament, quae son fradre Karlo jurat, conservat, et Karlus meos sendra de sua part non lo stanit, si io returnar non l'int pois, ne io ne neuls, cui eo returnar int pois, in nulla aiudha contra Lodhuwig nun Ii iver."
In deutscher Sprache aber lautet er: Oba Karl then eid, then er sinemo bruodher Ludhuwige gesvor, geleistit, indi Ludhuwig min herro, then er imo gesuor, forbrihehit, ob ih inan es irwenden ne mag, noh ih noh thero nohhein, then ih es irwenden mag, widhar Karle imo ce follusti ne wirdhit."1)
*) D,e Rede an das eigene Volk erfolgt in dessen Sprache. Den Eid schwur Ludwia der Deutsche m altfranzsischer, sein Bruder Karl der Kahle in althochdeutscher Sprache, da die beiderseitigen Gefolge sie sonst.nicht mehr verstanden htten. Er lautet im Neu-hochdeutschen:
Aus Liebe zu Gott und um des christlichen Volkes und unser beider Heil willen will ich von diesem Tage an fiirderhin, soweit Gott mir Verstand und Macht gibt, diesen als meinen Bruder halten, wie man mit Recht seinen Bruder halten soll, unter der Bedingung da er mir desgleichen tue. Und mit Lothar will ich keinen Vergleich eingehen, der nach meinem Willen jenem zum Schaden gereicht."
bedeutet" ^ die 2jianncn Karls romanisch, diejenigen Ludwigs althochdeutsch schwuren,
<. . ,Eetm Ludwig (Karl) diesen Eid, den er fernem Bruder Karl (Ludwig) geschworen hat, halt, und Karl (Ludwig), mein Herr, was er geschworen hat, bricht, so soll, wenn ich ihn davon nicht abzubringen vermag, weder ich, noch irgendeiner, den ich daran hindern kann, wider Ludwig (Karl) ihm darin Hilfe leisten."
Die Eide gehren zu den ltesten deutschen und franzsischen Sprachdenkmlern.
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Extrahierte Personennamen: Christian Karlo Ludwig Ludwig Karl Karl Christianes Karlo Karlus Karl Karl Karl_der_Kahle Karl Lothar Karls Ludwigs Ludwig_(Karl) Ludwig Karl Karl Karl Ludwig) Ludwig Karl Karl Ludwig) Ludwig Ludwig_(Karl) Ludwig Karl
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plaid numquam prindrai qui meon vol eist meon fradre Karle in damno sit."*)
Als Ludwig geendet hatte, schwur Karl dasselbe in (althoch-) deutscher Zunge: In Godes Minna ind in thes christianes folches ind unser bedhero gehaltnissi, fon thesemo dage frammordes, so fram so mir got gewizei indi mahd furgibit, so haldih thesan minan bruodher, soso man mit rehtu sin an bruodher seal in thiu thaz er mig so sama duo, indi mit Ludheren in nohheiniu thing ne gegango, the minan willon imo ce scadhen werdhen."
Der Eid aber, welchen beide Völker, ein jedes in seiner Sprache leisteten, lautete in romanischer Zunge folgendermaen: Si Lodhuvigs sagrament, quae son fradre Karlo iurat, conservat, et Karlus meos sendra de sua part non los tanit, si io returnar non l'int pois, ne io ne neuls cui eo returnar int pois, in nulla aiudha contra Lodhuwig nun Ii iv er."**)
In (althoch-) deutscher Sprache aber lautete er: Oba Karl then eid, then er sinemo bruodher Ludhuwige gesuor, geleistit indi Ludhuwig min herro then er imo gesuor forbrihehit, ob ih inan es irwenden ne mag, noh ih noh thero nohhein the ih es irwenden mag, widhar Karle imo ce follusti ne wirdhit."
Nachdem sie diese Eide geleistet, ging Ludwig rheinabwrts der Speien während Karl am Wasgau entlang der Weienburg nach Worms zog.
21. König Konrads I. Td 918 und König Keinrichs I.
Wahr. 919.
Wit> ukiud: Drei Bcher schsischer Geschichten." Lateinisch. Er war ein Mnch des Klosters Korvey, wo er um 967 sein Geschichtswerk schrieb, in welchem er von den rhmlichen Thaten seiner Fürsten und von der Gre seines Volkes mit Wrme und Begeisterung erzhlt.
Der König Konrad war nach Bayern gezogen und kmpfte mit dem Herzog Arnulf. Und als er hierbei verwundet wurde, kehrte er in sein
*) Der Eid der Könige lautet: Ans Liebe zu Gott und um des christlichen Volkes und unser beider Heil willen will ich von diesem Tage an frderhin, so weit Gott mir Wissen und Macht giebt, diesen meinen Bruder halten, wie man seinen Bruder halten soll, unter der Bedingung, da er mir ein Gleiches thut. Und mit Lothar werde ich keinen Vergleich eingehen, der nach meinem Willen diesem meinem Bruder zum Schaden gereicht."
**) In neuhochdeutscher Sprache: Wenn Ludwig diesen Eid, welchen er seinem Bruder Karl geschworen hat, hlt, und Karl, mein Herr, was er geschworen hat, bricht, so will, wenn ich ihn davon nicht abzubringen vermag, weder ich noch wen ich sonst daran hindern kann, wider Ludwig ihm darin Hilfe leisten.
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dura Ipse alibi oppressis adest, vastantem prope Fehrbellinum die 18. Junii Anno 1675 nactus, solo cum equitatu suo, im ver sola Dei ope fretus, caedit, fundit, septimestres praedones, Septem diebus terris suis ejicit; In Teutsch lautend: Der Schweden vollstndiges Kriegs-Heer, welches, als der Churfrst andern Unterdruckten auffzuhelffen ferne ausser Lande war, so wohl die Pommerische, als Mrckische Lande verheerete, erhaschte derselbe den 18. Junii im Jahre 1675 bey Fehrbellin mit seiner Reuterey zwar nur alleine, jedoch vornehmlich anff die Hlffe seines Gottes sich verlassend, schlgt und verjaget er in sieben Tagen die sieben monat-lichen Ruber au dem Lande."
In allen dero Lndern aber liessen sie an einem, dazu den 8. Julii solenniter angesetzten Tag Gott dem Herrn nochmaln vor den verliehenen Sieg banden, da dann unter andern Freuden-Bezeugungen, so von denen Regierungen in Preussen, Hinter-Pommern, Cleve ac. wie auch von denen Churfl. Gesandten an den Hfen, wo sie sich befunden, geschhe, in der Restbentz zu Clln an der Spree Abends die Stcke von den Wllen lo-gebrennet, ein stattliches Feuer-Werck angezndet und dabey unter dem Schall der Trompeten und Paucken die von den Schweden eroberte sechs Stcke zu fftern mahlen abgefertigt wurden.
b) Siegesnachricht des Groen Kurfrsten am Abend der Schlacht bei Fehrbellin, gerichtet an den Prinzen Johann Georg von
Anhalt, Schwager des Kurfrsten und Statthalter in der Mark.
Faksimile bei von Stillfried und Kugler: Die Hoheuzollern und das deutsche Vaterland." Mnchen 1884. Zu S. 94.
Durchlauchtiger frst, hochgeehrtter Herr Vetter, Schwager und Gevatter. Ew. Liebden thu Ich hiemitt zu wissen, das Ich heutte gegen 8 ahn den seindt gekommen, da Ich selbigen in voller Batallie gefunden, welcher Sich ahn seinem lincken flgell ahn einen Dorste gesetzet, undt groß avantage ge-Hatt, worauff ich resolviret habe, den feindt, welcher auff mich logangen, anzugreiffen, da es dann ein sehr harttes gefecht gegeben, es hatt aber der hchste Gott mir die genahde gethan, das wir denselben aussein felde geschlagen, welcher Sich aber wegen des morastes mit seiner infanterie bis hin in Verrbellin retiriret, undt weill er 8 brigaden zu fusse gehabt, haben theils meine reutter nicht das Ihrige gethan, worber ich mquiriren lassen, undt selbigen den proces machen lassen werde, 8 Fahnen 2 estandarten und ein stck (Kanone) Hab ich bekommen, was fr gefangene wei ich noch nicht, weill wenig quarttier gegeben worden. Der feindt hatt viell volck und frnehme officir verlohren, man sagt, da Wolmer Fran-gell (Waldemar Wrangel), Wittenberger, wie auch der Obrister Acksell (Axel) Wachtmeister und sein bruber sein geblieben, wo der feindt die brcke
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Extrahierte Personennamen: Johann_Georg_von
Anhalt Johann Kugler Waldemar_Wrangel Axel)
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genannt hatte. Die wichtigsten Vlkerbndnisse sind folgende: 1. Die Sachsen (Westfalen, Engern und Ostfalen) von der Ost- und Nordsee bis zur Weser; 2. Die Franken (Sal- und ripuarische Franken) im Nordwesten Deutschlands; 3. Die Allemannen (Sueven, Schwaben) im sdwestlichen Deutschland, in den agris decu-matibus (Trajan); 4. Die Gothen (Ostgothen, Westgothen, Gepiden) stlich und nrdlich an der Unterdonau an den Ufern des schwarzen Meeres; 5. Die Burgunden in der Nhe des Odenwaldes; 6. D ie Vandalen an den Nordabhngen des Riesen-gebirges; 7. Di e Thringer (die alten Hermunduren) sdlich von den Sachsen; 8. Die Longo bar den in Pannonien; <). Die Bayern (Ueberreste der Marko-mannen) an der mittleren Donau.
D. Die Vlkerwanderung (375) und die Grndung germanischer Reiche auf rmischem Territorium.
Quellenschriften : 1. Jordani s de Getarum sive Gothorum origine et rebus gestie. 2. Ammiani Marcellini rerum gestarum libri. 3. Procopii Vandalica et Gothica. 4. Die zweckmssige Zusammenstellung der Quellen in: Historia Gothorum, Vandalorum et Longobardorum, ab Hugone Grotio partim versa, partim in ordinem digesta. Amstelodami 1655.
Die meisten Quellenschriftsteller dieser Zeit leiden ausser der Drftigkeit und Trockenheit des Inhalts auch noch grsstentheils an Unzuverlssigkeit, weil ihr Urtheil hufig durch Parteilichkeit bestochen ist ; nur bei wenigen steht, wie bei Amm. Marc., Jord. und Procop. der historische Sinn und die Wahrheitsliebe der dem Parteistandpunkte. Jordanes (Jornandes), gothischer Abkunft, in frheren Jahren Notar, spter wahrscheinlich Bischof zu Croton, schrieb zwischen 551 und 555 n. Chr. seine beiden noch erhaltenen Geschichtswerke, von welchen das eine de origine mundi", eine bis 551 gefhrte Weltchronik, nur einen geringen Werth hat; dagegen ist das andere, de rebus Geticis , eine Geschichte des Gothenvolkes bis zum Untergang des ost-gothischen Reichs in Italien, trotz vielfacher Flchtigkeiten und Ungenauigkeiten sehr werthvoll als ein Auszug aus dem verloren gegangenen wichtigen Originalwerke des Cassiodorus der diesen Gegenstand. In formeller Hinsicht stehen seine W erke auf niedrigem Standpunkte. Amm ianus Marcellinus stammte aus Antiochia und leistete unter den Kaisern Constantius und Julian Kriegsdienste. In spteren Jahren lebte er zu Rom und verfasste dort in 31 Bchern die Geschichte der Jahre 91 bis 378 n. Chr. Von diesem mit grosser Wahrheitsliebe und Anschaulichkeit geschriebenen Werke sind leider die ersten dreizehn Bcher verloren gegangen. Procopius, aus der Stadt Csarea in Palstina gebrtig, war ein in den klassischen Werken des Alterthums wie in der Rechtswissenschaft erfahrener Grieche, der dem Feldherrn Beiisar als Rath und Geheimschreiber auf seinen Feldzgen folgte. Er schrieb in acht Bchern die Geschichte des persischen, vandalischen und gothischen Krieges; bei deren Abfassung ihm als Muster und Vorbild Herodot diente. Weil er sich stets der Freimthigkeit und Offenheit befleissigte und sich fern von niedriger Schmeichelei und knechtischer Denkart hielt, fiel er in die Ungnade des Kaisers Justinian.
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Noch immer aber war ein deutscher Volksstamm, die Sachsen, dem Christenthume feind. Sie muten erst das scharfe Schwert Karl's des Groen fhlen, ehe sie fr das Evangelium der Glaubensboten, welche nach Alcuin's Worte Glaubenszeugen nicht Zehnteneintreiber sein sollten", empfnglich wurden. Hervorragenden Antheil an ihrer Bekehrung hat Liudger, ein Friese von Geburt, welcher-bis 809 unter den Sachsen das Evangelium verkndigte.
24.
Karl der Groe. 768814.
Quellenschriften: 1) Einhard! Vita Caroli Magni. (Einhard, Kaiser Karl's Leben, von Abel); 2) Einhard! Annales. (Einhard's Jahrbcher von Otto Abel); 3) Monachus Sangallensis. (Dermnch von St. Gallen der die Thaten Karl's des Grossen von Dr. W. Wattenbach). Die Nachrichten des Einhard finden sich in poetischer Form in dem Poeta Saxo (vielleicht von dem Mnche Agius) wiedergegeben.
Einhard (Eginhard) ist etwa 710 in Ostfranken, im Maingau geboren und erhielt seine erste Bildung in der berhmten Schule zu Fulda. Wegen seiner ungewhnlichen Fhigkeiten wurde er von Karl d. Gr. an dessen Hof gezogen, wo er in die Hofschule eintrat. Hier fhrte ihn Alcuin in das Studium der lateinischen Sprache ein; von der Grndlichkeit desselben geben Einhard's Schriften das beste Zeugnis. Weil er auch bedeutende Kenntnisse in der Architectur besass, bediente sich Karl d. Gr. bei Ausfhrung seiner grossen Bauten seines Raths und Beistandes, und es lsst sich mit einiger Bestimmtheit annehmen, dass unter Leitung Einhard's die Kirche und der Palast in Aachen, die Pfalz zu Ingelheim und die Mainzer Brcke erbaut worden sind. Von dem Zutrauen, welches Karl dem Einhard schenkte, zeugt dessen Sendung nach Rom im Jahre Sog, wo er die Zustimmung des Papstes fr die Theilung des Reiches holen sollte; und 813 durfte es Einhard wagen, fr seinen Jugendfreund Ludwig vom Kaiser die Mitregentschaft und den Kaisertitel zu erbitten. Nach Karl's Tode blieb Ludwig Einhard's steter Freund und Gnner; und als Einhard in den geistlichen Stand getreten war, wurde er von Ludwig mit mehreren reichen Pfrnden beschenkt. Whrend der Wirren unter Ludwig's Regierungszeit zog sich Einhard nach der von ihm auf seinem Gute Mulinheim" erbauten Benedictinerabtei (Seligenstadt) zurck, wo ihm seine Imma welche die Sage eine Tochter Karl's d. Gr. nennt, um damit sein inniges Verhltnis zu Karl anzudeuten fernerhin und bis an ihren Tod eine liebe und unzertrennliche Lebensgefhrtin war. Betrbt der die zunehmende Verwirrung und Auflsung im Reiche, gebeugt durch den Tod seiner Imma und gebrochen durch Krankheit starb er 844. Bei seiner V i t a" hat er sein Augenmerk mehr auf eine formschne und zusammenfassende Darstellung als auf strenge Genauigkeit in den Thatsachen gerichtet; man entdeckt in dem kleinen Werk eine grosse Anzahl historischer Fehler. Dennoch ist aber das Leben Karl's das schnste Denkmal frnkischer Historiographie"; Wattenbach urtheilt der dasselbe: Noch stand bei der Abfassung das Bild seines vterlichen Freundes in voller Frische vor seinem Geiste, und die etwas kalte Eleganz der Form wird durchwrmt von der
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Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Sachsen Maingau Fulda Aachen Rom Seligenstadt Wattenbach
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Kosten erbaut hatte. Hier wurde er nun beigesetzt an demselben Tage, wo er gestorben war, und der dem Grabe ein vergoldeter Bogen mit seinem Bilde und einer Inschrift errichtet. Die Inschrift lautet aber: Hier unten liegt der Leibkarl's, des groen und rechtglubigen Kaisers, der das Reich der Franken herrlich vergrert und sieben und vierzig Jahre hindurch glcklich regiert hat. Er starb ein Siebenziger im Jahre des Herrn 814, in der siebenten Indiction, am 28. Januar.
B. Die Karolinger.
814911.
Quellenschriften : 1. Thegani Vita Hludovici Imp. (Kaiser Ludwig's Leben von Thegan. Dr. J. von Jasmund.) 2. (Anonymi) Vita Hlud. Imp. (Das grssere Leben Kaiser Ludwig's des Frommen. Dr. J. von Jasmund.) 3. Nithardi Historiae. (Nithard's vier Bcher Geschichten. Dr. J. von Jasmund). Ausserdem: Einhard's Annalen bis 829; Ermoldus Nigellus, Lobgedicht auf Kaiser Ludwig; Chronicon Reginonis. (Chronik des Abtes Begino von Prm von Dr. Dmmler); Rudolfi Ful-den ses Annales. (Die Jahrbcher von Fulda und Xanten von Dr. Rehdantz). Annalen des Klosters St. Bertin, insbesondere des Prudentius und Hincmar von Rheims.
Thegan, ein Zeitgenosse und Anhnger Ludwig's, gehrte dem geistlichen Stande an; seinen Namen und sein Werk hat uns Walafried Strabo, der gelehrte Abt von Reichenau, erhalten. Sein Leben Ludwig's" umfasst den Zeitraum von 813835 und ist als Quelle schtzenswerth, weil es fast ganz selbstndig ist und in ihm die Besttigung fr die Berichte anderer Geschichtschreiber gefunden wird. Die Charakterschilderung Ludwig's verdient als die wahrste der Zeitgenossen hervorgehoben zu werden. Der anonyme Verfasser des grsseren Leben Ludwig's" war ein Geistlicher, der seit dem Jahre 815 vielfach in der Nhe des Kaisers sich aufhielt. Aus seinem Buche ersieht man grosse Liebe und Verehrung fr den Kaiser, woraus sich erklrt, dass er die Stellung Ludwig's und die Motive seiner Handlungen oft verkennt. Trotz dieser und vieler anderer Mngel muss aber das Leben Ludwig's" als Hauptquelle zur Geschichte dieser Zeit betrachtet werden, weil es das vollstndigste Bild von Ludwig's Leben gewhrt. Nithard war der Sohn des gelehrten Angilbert und der Tochter Kaiser Karl's, Bertha. Er hatte eine sehr sorgfltige Erziehung genossen und bekleidete am Hofe hohe Aemter. Unter den Strmen des Krieges fasste er seine Geschichte ab; er begann damit 841 und fhrte sie leider nur bis zum Frhjahr 843, in welchem Jahre er vielleicht gestorben ist. Sein Werk gehrt zu den bedeutendsten Quellen der Karolingischen Zeit; es zeichnet sich aus durch einfache, krftige Sprache; auch wird das Ganze von einem Geiste
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Extrahierte Personennamen: Thegani_Vita_Hludovici Nithardi Ludwig;_Chronicon_Reginonis Ludwig Walafried_Strabo Nithard Bertha
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Dr. Carl Platner. 3) Helmold, Chronicon Slavorum. (Helmold's Chronik der Slaven, bersetzt von Dr. Laurent.) 4) Arnold. Lubec. Chronicon. (Die Chronik Arnold's von Lbeck, bersetzt von Dr. Laurent.)
Obgleich Kln eine einflussreiche Stellung nach aussen hin einnahm, so zeigen sich doch bis in's 11. Jahrh. keine Spuren von schriftlichen Aufzeichnungen. Erst mit dem 12. Jahrh. beginnt ein regerer Trieb, die Ereignisse in Jahrbchern aufzuzeichnen, und als in der zweiten Hlfte desselben Jahrh. der Erzbischof Reinold von Kln mchtig und glanzvoll in die Geschicke des Reiches eingriff, erweiterte sich die Geschichtscheibung des Klner Bischofssitzes betrchtlich. Jetzt wurde der Verfasser der Jahrbcher mit Notwendigkeit der die Interessen der Stadt und des Sprengeis Kln hinausgewiesen, so dass er die Reichsgeschichte berhaupt in den Kreis seiner Betrachtung ziehen musste. Die grossen Klner Jahrbcher bilden einen Complex von verschiedenen Handschriften, die sich der Hauptsache nach in zwei Gruppen theilen: in die Enstorper Handschrift so genannt nach ihrem einstigen Besitzer, dem Pfarrer Hermann zu Enstorp in der Oberpfalz und in die Wolfenbttler Handschrift; erstere reicht bis zum Schlsse des Jahres 1175 und die zweite, versehen mit vielen Ergnzungen und Fortsetzungen von Abschreibern, bis 1237. Die Wolfenbttler Handschrift ist am meisten bekannt geworden unter dem Namen Knigschronik (Chron. Regia) Gottfried's von St. Pantaleon". Bis zum Jahre 1106 folgen die Jahrbcher der Weltchronik Ekkehard's von Aura, dann den Hildesheimer Jahrbchern und endlich dem schsischen Annalisten. Vom Jahre 1144 an werden sie selbstndig und benutzen Klner Lokalnachrichten oder Briefe und sonstige schriftliche Aufzeichnungen und Berichte von Leuten, welche an den Ereignissen betheiligt gewesen sind. Von besonderer Wichtigkeit von solchen in die Erzhlung verwebten Briefen sind bei den Jahren 1161 und 1162 zwei Briefe des kaiserlichen Notars Burchard an den Abt Nicolaus von Siegburg der den Tod Herzog's Heinrich von Krnthen und der die Zerstrung Mailand's. Der Bericht der die Zerstrung Mailand's, der Burchard als Augenzeuge beiwohnte, zeichnet sich aus durch lebendige Anschaulichkeit und Ausfhrlichkeit. Ebenso lsst sich aus den Nachrichten der die Kmpfe zwischen den beiden Gegenknigen Philipp und Otto der vorzglich gut unterrichtete Zeitgenossse erkennen. Auch berechtigt der genaue Bericht der den Kreuzzug Friedrich's I. zu der Annahme, dass er auf schriftlichen Mittheilungen von Augenzeugen beruht. Der Abschnitt der Jahrbcher von 12041216 ist usserst schtzbar fr die deutschen Reichsangelegenheiten dieser Zeit, ebenso ist der Werth des letzten Stckes ein ausserordentlich hoher und lsst bedauern, dass die Jahrbcher in demselben Sinne der das Jahr 1237 nicht hinausgefhrt sind.
Unter den zahlreichen Chronisten, welche sich an die weifischen Fürsten, besonders an Heinrich den Lwen anlehnen, nimmt Helmold mit seiner Slavenchronik" die erste Stelle ein. Der Lehrer Helmold's war Gerold, der Kapellan Herzog's Heinrich und Domherr und Lehrer der Schule zu Braunschweig, der ihn jedenfalls aus Braunschweig nach Wagrien (Holstein) fhrte, um Heinrich's Waffenruhm durch Verbreitung der christlichen Religion und deutscher Sitte zu verherrlichen. Hier trat er in innige Beziehung zu
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sagt Bhmer ber'diese Niederschrift: Diese kurze aber gehaltreiche und schne Erzhlung eines Gleichzeitigen msste zu den Perlen derdeutschen Geschichtschreibung gerechnet werden, aus welcher Zeit sie auch stammte, ist aber um so beachtenswerter, da sie zugleich eines der ltesten Denkmale geschichtlicher Prosa in deutscher Sprache ist. Dass doch der Verfasser dieses kleinen Stckes uns eine grssere Geschichte hinterlassen htte!" 2) Chronicon de ducibus Bavariae. (Bhmer, font. rer.,B. I., S. 137.)
3) Vita Ludovici quarti imperatoris. (Bhmer, font. rer., B. I., S. 148.)
4) Alberti Mussati Ludovicus Bavarus. (Bhmer, font. rer., B. I., S. 170.)
5) Briefe Ludwig's des Bayern. (Bhmer, font. rer., B. I., S. 192.)
Der Pltzliche Tod Heinrich's Vii. brachte im deutschen Reiche groe Bewegung hervor, eine blutige Zeit voll Kampf und Roth stieg aus Heinrich's frhem Grabe empor." Schon zweimal war dem habsburgischen Hause die Krone entrissen worden,
jetzt griffen aber die beiden ltesten Shne König Albrecht's, Herzog Friedrich der Schne und der ritterliche Leopold, mit Begier nach der Gelegenheit, die Krone wieder zu gewinnen. Viele standen auf ihrer Seite, auch der Erzbischos von Kln sagte leine Untersttzung zu. Aber die Gegner der Oesterreicher, die luxemburgische Partei, mit Balduin von Trier und Peter Aichspalter von Mainz an der Spitze, waren ebenso stark, und nachdem sie von der Wahl des jugendlichen Johann von Bhmen abgesehen hatten, wandten sie ihre Blicke aus Herzog Ludwig von Bayern aus dem wittels-bachischen Hause. Diesen krnte Peter von Mainz zu Aachen, während Friedrich der Schne vom Erzbischos von Kln zu Bonn die Krone erhielt. So ging das Reich wieder einer Doppelherrschaft und einem Thronkriege entgegen. Beide erwhlten Könige waren weiche und edle Naturen, standen in naher Verwandtschaft und hatten sich einst als Jugendfreunde geliebt. Dann hatte die Herrschsucht ihrer Huser sie verfeindet, und im Jahre 1313 siegte in der Schlacht bei Gamelsdorf Herzog Ludwig, an der Spitze lex bayrischen Städte, der seinen ehemaligen Freund Friedrich. Auch jetzt mute das Schwert entscheiden, wem von beiden die Krone gehren solle. Whrend der König Johann von Bhmen, die Reichsstdte und vor allem die Schweizer Eidgenossenschaft den brgerfreundlichen Ludwig untersttzten, neigte der Adel zu Friedrich,
dessen Sache sein stolzer und hartnckiger Bruder Leopold tapfer verfocht. Dieser zog im Jahre 1315 mit einem glnzenden Heere gegen die Schweizer, die Anhnger Ludwig's; bei dem Pa von Morgarten kam es zur Schlacht. Die Bauern zu Fu !3i5. erschlugen mit ihren Hellebarden, Morgensternen und langen Schlachtschwertern die Ichwer geharnischten Ritter, die sich mit schweren Verlusten zurckziehen muten. Dadurch vertheidigten und behaupteten die Schweizer nicht nur ihre Freiheit, sondern bewirkten auch, da sich in Deutschland das Ansehen Ludwig's des Bayern hob, der zum Danke dessen im Jahre 1316 den Waldsttten ihre Reichsunmittelbarkeit besttigte.
Trotz der Niederlage Leopold's kam es in den nchsten Jahren zu keiner Entscheidung. Da gammelten aber seit dem Jahre 1320 die Gegner, mde des jahrelangen verwstenden Krieges, ihre Streitkrfte und rsteten sich, in offener Feldschlacht ihr Geschick dem Glcke der Waffen anheimzustellen. Bei Mhldorf am Inn ober bei i322. Amp fing wurde 1322 am 28. September die entscheidende Schlacht geschlagen. Herzog Leopold konnte nicht zugegen sein, trotzdem nahm aber Friedrich die Schlacht an.
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Extrahierte Personennamen: Bhmer Alberti_Mussati_Ludovicus_Bavarus Roth Friedrich_der_Schne Friedrich Leopold Leopold Balduin_von_Trier Peter_Aichspalter Johann_von_Bhmen Johann Ludwig_von_Bayern Ludwig Peter_von_Mainz Friedrich_der_Schne Friedrich Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Johann_von_Bhmen Johann Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Leopold Leopold Leopold Leopold Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Bayern Mainz Aachen Bonn Deutschland
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4) Johann Philippson, von seiner Vaterstadt Schleiden im Klner Gebiet, gewhnlich Sleidanus genannt, Jugendfreund seines Landsmanns, des berhmten Rectors Joh. Sturm, mit dem er in Lwen studirte, stand spter im Dienste Strasburgs und wurde von dieser Stadt vielfach als Rechtsgelehrter und Staatsmann in religisen und politischen Angelegenheiten als Gesandter benutzt. Er schrieb die Geschichte seiner Zeit in edler lateinischer Sprache in dem Werke: Ueber den Zustand der Religion und tfes Staates unter der Regierung Kaiser Karl's V." (De statu religionis et reipublicae Carolo V. Caesare commentarii), weffhes die Zeit von 1517 bis 1556 nach Urkunden ausfhrlich behandelt. Ausserdem verfasste er auch in gedrngter Krze ein Werk der die vier Monarchien, welches aber fr unseren Zweck von geringerer Bedeutung ist.
5) Goldast, Collectio constitutionum imperialium. Frankfurt 1713. 4 Bde. Urkundenwerk.
6) Luther's Werke. In der Ausgabe von Walch, besonders Bd. 15 und 16, welche die zur Reformationsgeschichte gehrigen Dokumente enthalten. Seine Briefe. Ausgabe von de Wette.
7) Zwei Gegenstcke: Spalatini, Annales Reformationis vom schsischen Standpunkte. Dagegen vom katholischen Standpunkte: Cochlaeus, Commentarii de actis et scriptis Hart. Lutheri. Mainz 1549.
8) Melanchthon, De vita et actis Lutheri. Wittenberg 1546. Ueber die verschiedenen Lebensbeschreibungen Dr. M. Luther's vergleiche man Vogel, Bibliotheca biographica Lutherana. 1851.
9) Bretschneider (Bindseil), Corpus Reformatorum. 1834 ff. Es enthlt vorzglich Aktenstcke der die Reformation, in ihm sind auch Melanchthon's Werke und Briefe am vollstndigsten enthalten.
10) Hortleder (Schsischer Hofrath zu Weimar), Der Rmischen K. und K. Majestt, auch des rmischen Reichs etc. Handlungen und Ausschreiben etc. von Rechtsmssigkeit, Anfang, Fort- und endlichem Ausgang des Teutschen Krieges Kaiser Karl's des Fnften wider die Schmalkaldischen Bundesobersten etc. vom Jahre 1546 1558. Gotha 1645. Sammlung von Urkunden und Schriftstcken gleichzeitiger Berichterstatter. Andere Urkundensammlungen aus der Neuzeit sind von Neudeck er (Urkunden 1836, Aktenstcke 1838, Neue Beitrge 1841), Foerstem ann (Neues Urkundenbuch zur Geschichte der evangelischen Kirchenreformation 1842).
11) Aegidius Tschudi, f 1572, Schweizer Chronik. Deutsch geschrieben.
12) Huldrich Zwingli's Werke (durch Melch. Schuler und Job. Schultess. Zrich 18281842. Mit den Briefen 8 Bde.).
13) Osw. Myconius de Huld. Zwingli vita et obitu. Basel 1536. Vergl. dazu auch Heinr. Bullinger's Reformationsgeschichte, herausgegeben von Hottinger und Voegeli. Frauenfeld 1838.
14) Sebastian Frank (t 1545), ein Wiedertufer, Chronika, Zeytbuch und Geschichtbibel von Anbegyn bis zum Jahre 1531. Germania, von des ganzen Deutschlands, aller deutscher Völker Herkommen etc. 1538. Er zeichnet sich aus durch tief evangelisch-religise Auffassung der Geschichte, die er in deutscher Sprache gewandt beschrieb.
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